Frau sitzt Gedankenverloren hinter einem Fenster und denkt über eine Kündigung nach.

Quiet Quitting – Kündigen auch ohne neuen Job  Immer wenn Sie an die Arbeit denken spüren Sie ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend. Ihre Tätigkeit ist mittlerweile nur noch etwas, was sich täglich wiederholt und quält. Am liebsten würden Sie sofort kündigen. Auch  ohne neuen Job in Aussicht. Unmöglich! Nicht immer!
Wir verraten Ihnen, wann es sinnvoll ist, das Risiko einzugehen – und was danach passiert.

Hier lesen Sie:

  • Die Freiheit gründlich abzuwägen
  • Was sind Gründe für eine Kündigung ohne neuen Job
  • Welche Risiken gehen Sie ein?
  • Auch nach der Kündigung die richtige Einstellung behalten

Die Freiheit gründlich abzuwägen

Freiheit suchte schon Marius Müller Westernhagen 1987 mit seinem Lied und so geht es vielen, die innerlich gekündigt haben auch heute noch.

Die Frage, zu bleiben oder «Freiheit» stellte sich nicht bloß Westernhagen. Auch heute ringen tausende Angestellte mit diesem Thema, wenn sie über ihren aktuellen Job nachdenken. Manche von uns würden am liebsten sofort alles hinwerfen – doch können wir ohne einen neuen Job kündigen? Viele haben Angst vor diesem Schritt, da dann möglicherweise Probleme mit dem Taggeldanspruch bei der Arbeitslosenversicherung entstehen. Eine Konsequenz die man keinesfalls unterschätzen sollte. Auch eine erklärungsbedürftige Lücke im Lebenslauf kann dadurch entstehen oder die Verhandlungssposition bei potentiell neuen Stellen wird schwiriger. Es ist also nicht ratsam, einen «sicheren» Job, ohne Plan zu kündigen. Impulsivität wird hier nicht helfen. Allerdings gibt es manchmal Gründe, die für einen Arbeitgeberwechsel sprechen. Wichtig dabei: Wägen Sie das Für und Wider dieses Schritts gründlich ab.

Was sind Gründe für eine Kündigung ohne neuen Job

Wenn Sie sich in Ihrer Arbeit ständig unwohl fühlen, ist es möglicherweise an der Zeit für eine Trennung von Ihrem Arbeitgeber – auch wenn Sie keinen neuen Job haben. Schauen Sie genauer hin und versuchen herauszufinden, woran es liegt, dass Sie sich ständig unwohl fühlen. Was würde passieren, wenn Sie weiterhin in dieser Situation bleiben? Und ganz wichtig: Kann die Situation verbessert werden?

Stellen Sie Ihre Gesundheit immer an die erste Priorität! Seien Sie fürsorglich zu sich selbst und kündigen Sie, falls der Job Ihre Gesundheit negativ beeinflusst. Ignorieren Sie keine Warnsignale, dies bezieht sich nicht nur auf körperliche Anzeichen. Wenn Sie das Gefühl haben, Sie steuern auf ein Burnout zu, ist es wichtig sich professionelle Hilfe zu suchen. Dann kann es besser sein zu kündigen und sich voll und ganz auf die Genesung zu konzentrieren.

Auch wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie ausgenutzt werden und Ihre klar formulierten Wünsche ignoriert oder Sie immer wieder vertröstet werden, kann ein Grund für eine Kündigung ohne neue Stelle sein. Es ist schwer Zeit für die eigene Karriere aufzubringen, wenn man ständig unter Druck gesetzt und überlastet ist. Wenn Ihre Sicherheit in Gefahr ist – unabhängig davon, um welche Gesundheitsrisiken es sich handelt – sollten Sie diese Situation melden und keinesfalls weiterhin tolerieren.

Wenn Sie sich in Ihrem aktuellen Job unglücklich fühlen, sollten Sie dran denken eine neue Stelle zu suchen. Jeder hat mal einen schlechten Tag, aber wenn es immer mehr werden und die Kollegen Sie mobben, ist es möglicherweise an der Zeit zu kündigen. Wenn Sie nur noch verfluchen, was sie tun müssen und Sie kaum noch Energie haben, wird die Suche nach einer neuen Arbeit sehr viel schwerer. Also lieber heute als morgen etwas ändern!

Welche Risiken gehen Sie ein?

Wenn Sie Ihren Job kündigen, ohne einen neuen zu haben, sollten Sie Folgendes bedenken:

  • Sie riskieren eine längere Phase der Arbeitslosigkeit.
  • Sie können Schwierigkeiten haben, überzeugende Bewerbungsgespräche zu führen.
  • Es besteht die Gefahr, dass Sie finanzielle Probleme bekommen.

Wenn Sie selbst kündigen, ohne eine neue Stelle in Aussicht zu haben, oder wenn Ihnen wegen eigenem Verschulden gekündigt wird, könnte Ihr Recht auf Arbeitslosenentschädigung vorübergehend eingestellt werden. Um festzustellen, ob dies der Fall ist, sollten Sie sich an eine juristische Beratungsstelle oder an Ihre zuständige Arbeitslosenkasse wenden. Die Anzahl der Tage richtet sich hier nach dem RAV und kann bis maximum 60 Taggelder betragen. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, in denen die Einstellung von Arbeitslosengeld wegfällt. Das ist unter anderem der Fall, wenn der Job Ihnen nachweislich schaden würde oder Sie in der Firma nicht mehr weiterarbeiten können – was ja eigentlich der Grund für die Kündigung sein sollte.

Es ist wichtig, sich darauf einzustellen, dass die Reaktionen nicht nur positiv ausfallen, wenn man seinen Job kündigt, ohne vorher einen neuen zu haben. Wichtig ist hier, dass auch wenn es heutzutage für viele Personaler kein Ausschlusskriterium mehr ist, sollte man im Vorstellungsgespräch für seine neue Stelle vorbereitet sein, die Kündigung zu erklären. Dafür ist es ratsam, eine überzeugende Begründung parat zu haben und ehrlich zu bleiben. Wer sich als Arbeitsloser bewirbt, hat bei potenziellen neuen Arbeitgebern manchmal schlechtere Karten – vor allem bei Lohnverhandlungen.

Auch nach der Kündigung die richtige Einstellung behalten

Auch wenn es sich zunächst nach einem Befreiungsschlag anfühlt: Früher oder später könnten Sie sich womöglich um Ihre Zukunft sorgen. Für den Fall sollten Sie die richtige Einstellung entwickeln, um einen neuen Job zu finden, mit dem Sie zufrieden sind. Denn damit legen Sie den Grundstein für Ihre Zukunftspläne. Sehen Sie Ihre Kündigung nicht als Fehler, sondern als notwendige Massnahme. Dies gibt Ihnen bei der Suche nach einem neuen Job sogar einen Vorteil: Anders als viele andere Mitbewerber sind Sie sofort verfügbar! Machen Sie sich bewusst, was für Stärken und Erfahrungen Sie mitbringen. Legen Sie sich eine gute Erklärung für Ihre Kündigung zurecht, die auch Personaler überzeugen wird.
Die Rischik Consulting hilft Ihnen gerne dabei, den Bewerbungsprozess zu meistern und dabei selbstbewusst und optimistisch an die Sache heranzugehen.

Suchen auch Sie Freiheit?

Vielleicht möchten Sie vor der unwiderruflichen Kündigung mit uns darüber sprechen? Am besten ist es, wenn Sie uns davor kontaktieren und wir über Ihre Möglichkeiten sprechen. Wenn es uns dann sinnvoll erscheint, können wir auch einen Termin für ein unverbindliches Erstgespräch vereinbaren.